Auch die Sonderausgabe der Palästina Filmtage Köln findet im Filmhaus in Kooperation zwischen dem Filmhaus Köln, dem Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln – Bethlehem und dem Café Palestine Colonia statt.
Angesichts der gewaltvollen Auseinandersetzung im Nahen Osten und dem Leid der Menschen in Palästina und Israel liegt der Fokus dieser Sonderausgabe der Filmtage auf Verständigung und Dialog. Mit dem Programm wollen wir jeden Tag Gäste einladen und Impulse für Gespräche und Austausch geben. Ergänzt wird das Filmprogramm durch eine Lesung und Gespräche mit verschiedenen Initiativen und Gästen.
Samstag 13.01.2024 – 19:30 Uhr
Eröffnung mit Vertretern deutsch-palästinensischer Städtepartnerschaftsvereine
Samstag 13.01.2024 – 20:00 Uhr Abendkasse 8,- €
THE WANTED 18 / 18 Kühe zwischen den Fronten, CA, PS 2014, Regie: Paul Cowan, Amer Shomali 76 Minuten
Durch eine geschickte Mischung aus Stop-Motion-Animation und Interviews stellt The Wanted 18 eine erstaunliche wahre Geschichte nach: die Verfolgung von 18 Kühen durch die israelische Armee, deren unabhängige Milchproduktion auf einer palästinensischen Kolchose zu einer „Bedrohung für die nationale Sicherheit des Staates Israel“ erklärt wurde.
So. 14.01. 2024 16.00 Uhr Abendkasse 6,- €
Lesung aus dem Buch WÄHREND DIE WELT SCHLIEF von Susan Abulhawa
Vorgetragen von der Schauspielerin Soraya Sala, die auch Erzählerin und Theatertherapeutin ist. Unter dem Motto „Mit Worten fühlen“ veranstaltet sie Lesungen, die Begegnungen schaffen und Brücken bauen, Horizonte erweitern und Herzen berühren. Sie ist in der Schweiz geboren und lebt in Wuppertal.
Zum Buch: Jenin im Blumenmonat April: Frühmorgens, bevor die Welt um sie herum erwacht, liest Amals Vater ihr aus den Werken großer Dichter vor. Es sind Momente des Friedens und des Glücks, die Amal ihr Leben lang im Herzen trägt – ein Leben, das im Flüchtlingslager beginnt, nach Amerika führt und dennoch stets geprägt ist vom scheinbar ausweglosen Konflikt zwischen Israel und Palästina. Über vier Generationen erzählt Susan Abulhawa eine tief berührende Geschichte über den Verlust der Heimat, eine zerrissene Familie und die immerwährende Hoffnung auf Versöhnung.
So. 14.01. 2024 18.30.Uhr Abendkasse 8,- €
PLANET XXA, D 2023, 40 Min., Regie Sandra Ehrmann, plus Gäste
Der Dokumentarfilm der Bonner Geographiestudentin und Debütregisseurin Sandra Ehrmann widmet sich mit ruhiger Stimmung und eindrücklicher Bildsprache dem weithin unbekannten Thema der Staatenlosigkeit. Was bedeutet es im heutigen Deutschland staatenlos zu sein und wie kann es dazu kommen, dass das System der Staatsbürger*innenschaft manche Menschen einfach nicht erfasst? Diese Frage beantwortet „Planet XXA“ auf sehr anschauliche und persönliche Weise. Der Film begleitet die beiden staatenlosen, in München und Essen lebenden Personen Christiana und Alaa ein kleines Stück auf ihrem Weg. Er zeigt uns dabei Szenen aus deren Leben, die uns als Zuschauenden alltäglich und bekannt vorkommen aber auch Erzählungen über solche, die es für jede Person mit einer Staatsbürgerschaft auf dem Pass nicht sind. Barrieren und Grenzen werden dabei sichtbar gemacht – genau wie die Hoffnung auf eine Welt ohne diese Grenzen. Der Wechsel zwischen starken Bildern und Interviewsequenzen transportiert die Botschaften der Protagonist*innen auf einfühlsame Art und Weise. (Uni Bonn)
Mo. 15.01. 2024 20.00 Uhr Abendkasse 8,- €
THE NARROW BRIDGE, Aus, 2022, 76 Minuten Regie: Esther Takac, Omegl.UT,
In Kooperation mit Palestinians and Jews for Peace
THE NARROW BRIDGE begleitet die Reisen von vier Menschen, die, nach unsagbaren Schmerzen, Kräfte entwickeln, die sie noch nie zuvor hatten. Trotz heftigen Widerstands bauen diese Israelis und Palästinenser, die beide in dem Konflikt ein Kind verloren haben, eine Graswurzelbewegung auf und verwandeln ihre Trauer in eine Brücke für Verständnis und Versöhnung
Di. 16.01. 2024 20.00 Uhr Abendkasse 8,- €
NEBEN DER STRASSE – ON THE SIDE OF THE ROAD, Israel 2013 | Regie: Lia Tarachansky | 83 min. | Dokumentarfilm | OmdtUT
In Kooperation mit WI(E)DERSPRECHEN e.V.
Der Film zeigt die in Israel weit verbreitete kollektive Verdrängung der Ereignisse von 1948, welche zur Gründung Israels führten und die Vertreibung bzw. Flucht der Palästinenser verursachten. Er folgt den Kriegsveteranen Tikva Honig-Parnass und Amnon Noiman und zeigt, wie es ihnen gelingt, das Schweigen über ihre Kriegsbeteiligung zu brechen und über die Vertreibung der Palästinenser zu berichten. Parallel dazu erzählt der Film auch die Geschichte der israelischen Regisseurin, die in einer Siedlung im Westjordanland aufwuchs, aber erst als Erwachsene durch die Begegnung mit Palästinensern die Probleme der israelischen Besatzung zu realisieren begann. Es ist ein Film über Fragen, die sich viele Israelis in der Regel nicht stellen, über tabuisierte Erinnerungen und über eine Geschichte, die sich den Weg ans Licht kämpft.